GroupFitness

Rassige, rhythmische Musik, dazu passende Schritte, oder ruhige Klänge zu entspannten Atem- und Kraftübungen: Das GroupFitness ist so vielseitig wie es nur sein könnte. Eines aber haben die verschiedenen Kursangebote alle an sich: das gemeinsame und von professionell ausgebildeten Bewegungsfachleuten angeleitete Training motiviert, spornt an und macht Spass, trotz manchmal anstrengenden und schweisstreibenden Übungen. GroupFitness-Angebote bieten einen guten Ausgleich zum Alltag und verbessern gleichzeitig die körperliche Fitness.

Nebst dem klassischen Aerobic existieren längst zahlreiche weitere Gruppenfitnessprogramme wie Step Aerobic, Gymfit, Zumba, Body Toning, Nia oder Group Workouts mit fernöstlichen Kampfkünsten. Einige Beispiele folgen hier mit einem Kurzbeschrieb:

Aerobic 
Aerobic ist vom Wort „aerob“ abgeleitet, das soviel bedeutet wie „Sauerstoff zum Leben brauchend“. Bei Aerobic handelt es sich um ein dynamisches Fitnesstraining, das in der Gruppe zu motivierender Musik durchgeführt wird. Eine Aerobiclektion beinhaltet ein Warm up, einen kreislauffördernden Teil mit verschiedenen Schritt- und Hüpfkombinationen, einen Bodenteil mit kräftigenden Übungs-elementen und ein Cool Down, oftmals in Form von Dehnungsformen.

Fitgymnastik / Gymfit 
Fitgymnastik ist ein gezieltes Gymnastik- und Fitnesstraining. Es enthält Trainingskomponenten zum Thema Ausdauer, Kraft, Koordination und Beweglichkeit. Es fördert die allgemeine Fitness durch ein ganzheitliches, alle Konditionsfaktoren berücksichtigendes Übungsprogramm.

Thai Bo
Thai Bo ist ein effektives Herz-Kreislauftraining mit Bewegungen aus dem Taekwondo, Boxen und Aerobic. Zu schneller Musik werden Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit, Koordination und Schnelligkeit in einer Kombination aus wechselnden Choreografien und Kräftigungsübungen trainiert.

Nia 
Nia ist ein ganzheitliches, ausdruckstarkes Fitness- und Lifestyleprogramm für Körper, Geist und Seele. Das Nia-Fitnessprogramm ist eine sorgsam aufeinander abgestimmte Kombination von 9 verschiedenen Bewegungsenergien aus Tanz, Kampfkunst, Yoga und Körperwahrnehmung. Sanft – dynamisch, schnell – langsam, kraftvoll – entspannt, mit Form und Freiheit, mit Atem und Stimme, verbunden mit inspirierender Musik. Eine einmalige Gelegenheit sowohl den Fitnesslevel zu verbessern als auch die persönliche Bewegungserfahrung ganz ohne Leistungsdruck zu erweitern.

Zumba® 
Zumba® ist ein Fitnessprogramm, das sich aus Aerobic und lateinamerikanischen und internationalen Tanzschritten zusammensetzt. Zu mitreissenden Rhythmen werden schnelle und langsame Tanzkombinationen kombiniert.

Gymnastik

Gymnastik ist ein ganzheitliches Körpertraining, das Beweglichkeit, Kraft und Muskelausdauer fördert und zudem das Körper- und Haltungsbewusstsein in Bezug zur Aufrechten schult. Ein weiteres Augenmerk liegt auf tonusregulierenden und spannungsausgleichenden Elementen. Damit soll die individuelle Leistungsfähigkeit des Menschen entwickelt werden und erhalten bleiben.

Die Gymnastik hat die Aufgabe einer aktivierenden Gesundheitserziehung, die den Menschen zur Verantwortung für sich selbst befähigt. Sie schult zudem die individuellen Bewegungsmöglichkeiten und Ausdrucksfähigkeiten des Menschen. Er soll die anregende Wirkung von Musik, Rhythmus und Sprache auf seine Bewegung erfahren und sich im Spiel mit Partner, Gruppe, Raum und Objekten auseinandersetzen lernen.

Der Begriff Gymnastik
Ihren Ursprung hat die Gymnastik in der Antike. Der Begriff entstammt dem altgriechischen Wort gymnos, was nackt bedeutet. Er wurde verwendet weil die griechischen Athleten nackt trainierten. Die Gymnastik entwickelte sich vor rund 2500 Jahren im griechischen Stadtstaat Athen. In den Gymnasien, Treffpunkt der gebildeten (männlichen) Oberschicht, war Gymnastik nebst Philosophie, Musik, Dichtung und Rhetorik ein gleichrangiges Bildungsmittel.

Entstehung der neuzeitlichen Gymnastik
Die Gymnastikbewegung der Neuzeut nahm ihre Entwicklung im 19. Jh. zunächst in nordischen Ländern, später in Amerika. Sie kam von dort aus an der Wende zum 20. Jh. nach Deutschland und in die Schweiz und entwickelte sich hier bis zum 2. Weltkrieg zu einer Bewegungskultur mit vielen Anhängern und vor allem auch Anhängerinnen.

Berufsfachleute der Gymnastik
In Gymnastik ausgebildete Bewegungspädagoginnen und -pädagogen erlernen ein spezielles Bewegungssystem, welches nebst dem Wissen über Anatomie, Trainings- und Bewegungs-lehre als Grundlage für die Unterrichtsgestaltung dient.

Die bekanntesten, heute noch eingesetzten Bewegungssysteme aus der Zeit der Gymnastikpioniere sind:

  • organisch-rhythmische Bewegungsbildung nach Lehrweise Medau
  • Ausdrucksbewegung und Raumlehre nach Laban/Bartenieff
  • Bewegungssystem Rosalia Chladek®

In der Gymnastik werden je nach abgeschlossener Ausbildung auch Elemente oder Wissen aus Bewegungstherapiemethoden eingesetzt. Die Wichtigsten sind:

  • Atemtherapie nach Middendorf
  • Feldenkrais-Methode®
  • Franklin-Methode®
  • PSFL (Psychosomatische Funktionslehre nach Bet Hauschild-Sutter)
  • Spiraldynamik®

BGB Osteofitness®

BGB Osteofitness® ist ein Programm für Personen, die sich vor Osteoporose schützen oder bei bereits bestehender Erkrankung auf den weiteren Verlauf Einfluss nehmen wollen. Das Angebot vermittelt umfassendes theoretisches Wissen über Osteoporose, stellt dar, wie der Alltag „knochenfreundlich“ gestaltet werden kann und zeigt Möglichkeiten auf, durch körperliches Training Frakturen zu verhindern.
Körperliche Bewegung wird heute als wichtiger Faktor in Hinblick auf Vorbeugung und Behandlung von Osteoporose angesehen. Da eine gewöhnliche Gymnastikstunde möglicherweise nicht auf die Bedürfnisse und das optimale Training von Osteoporosepatienten oder Personen mit erhöhtem Erkrankungsrisiko abgestimmt ist, bieten speziell ausgebildete Berufsfachleute des BGB Schweiz ein auf Osteoporoseprävention ausgerichtetes Programm an.
BGB Osteofitness® ist eine Kombination aus Gymnastik und Schulung für einen knochengerechten Lebensstil.

Beckenbodentraining

Beim Beckenbodentraining handelt es sich um Körperübungen zur Stärkung der Beckenbodenmusku-latur, was bei Beschwerden wie beispielsweise Inkontinenz, Instabilität der Wirbelsäule oder Organsenkungen helfen kann.

In den 1950er-Jahren entwickelte der amerikanische Urologe Arnold Kegel (18941981) erste Beckenbodenübungen für Frauen mit Inkontinenzproblemen. Das Beckenbodentraining wurde dann in den 1980er-Jahren durch die Forschung des Chirurgen Kurt Richter über die Anatomie und Funktion des Beckenbodens weiterentwickelt und von Physiotherapeutinnen in die Praxis getragen. In der Folge entstanden unterschiedliche Konzepte zur Stärkung des Beckenbodens. Ungefähr seit dem Jahr 2000 nahm das Interesse der Bevölkerung an Beckenbodentraining konstant zu.

Die Beckenbodenmuskulatur verschliesst den Bauchraum nach unten und erstreckt sich vom Schambein bis zum Steissbein. Seitlich wird sie von den Sitzbeinhöckern begrenzt. Der Beckenboden ist aus mehreren übereinanderliegenden Muskel- und Bindegewebsschichten aufgebaut und erfüllt verschiedene Aufgaben: Er trägt und hält die Bauchorgane (Darm, Blase, Genitalien) in ihrer Position und durch Anspannen der Muskulatur wird die Kontinenz sichergestellt. Beim Toilettengang muss sich der Beckenboden dann entspannen. Ausserdem ist er zusammen mit anderen Muskeln für die Stabilisierung des Beckens beim Gehen und Stehen verantwortlich. Dem Becken kommt hinsichtlich der ganzen Körperhaltung eine zentrale Rolle zu. Die Basis hierfür ist eine funktionierende Beckenboden-muskulatur. In der Schwangerschaft wird das Baby vom Beckenboden getragen, der sich bei der Geburt dann so weit wie möglich dehnen muss.

Ist der Beckenboden geschwächt, kann er seine Funktionen nicht mehr erfüllen. Die Folgeerscheinungen sind vielfältig: Inkontinenz, Rückenbeschwerden, Instabilität der Wirbelsäule, Organsenkungen, erektile Dysfunktion, Prostataprobleme und Verstopfungen. Die Ursachen für eine schwache Beckenbodenmus-kulatur sind Übergewicht, allgemeine Bindegewebsschwäche, Schädigung des Beckenbodens aufgrund von Prostataoperationen oder Geburten, Veränderungen in den Wechseljahren sowie dauerhafte ausserordentliche Belastungen beispielsweise durch das Tragen schwerer Lasten oder anhaltendes Husten.

Beim Beckenbodentraining wird die Muskulatur des Beckenbodens gestärkt und gestrafft, da die Beckenbodenmuskeln wie alle anderen Muskeln ihre Aufgaben besser erfüllen können, wenn sie elastisch und kräftig sind. Das Training hilft bei den genannten Beschwerden und eignet sich als Aufbauprogramm nach einer Geburt sowie nach Unterleibs- und Prostataoperationen.

Ziel des Beckenbodentrainings ist ein kräftiger, elastischer Beckenboden, der den Belastungen im Alltag und beim Sport gewachsen ist, bewusst eingesetzt werden kann und sich in einem Gleichgewicht von An- und Entspannung befindet.

Pilates

Pilates ist eine ganzheitliche Bewegungsmethode, die Kraft, Beweglichkeit und die strukturelle Balance des Körpers fördert. Eine spezifische Atmung und bewusste Bewegungsabläufe sind wichtige Bestandteile des Trainings.
Im Pilates werden vor allem die tief liegenden Muskelgruppen angesprochen, die für eine korrekte und gesunde Körperhaltung sorgen. Angestrebt werden die Stärkung und Ausdauerleistung der Muskulatur, die Verbesserung von Bewegungskoordination und Körperhaltung, die Anregung des Kreislaufs sowie eine gesteigerte Wahrnehmung des Körpers. Grundlage aller Übungen ist das Trainieren der Körpermitte, des sogenannten Powerhouses, womit die Stützmuskulatur rund um den unteren Wirbelsäulenbereich gemeint ist.

Walking / Nordic Walking

Walking
Unter Walking versteht man ein schnelles Gehen, bei dem die Arme in einem Winkel von 90 Grad rhythmisch mit dem Körper mitgeschwungen werden. Walking ist ein Ganzkörpertraining, das die Muskulatur kräftigt und die Ausdauer verbessert.

Walking ist eine einfach zu erlernende, sportlichere bzw. schnellere Variante des normalen Gehens, bei der deutlich mehr Kalorien verbrannt werden. Neben der höheren Schrittfrequenz unterscheidet sich Walking vom normalen Gehen durch den kräftigeren Einsatz der Arme, wodurch mehr Muskelmasse intensiver eingesetzt wird. Walking gilt als gelenkschonendes Ausdauertraining, bei dem die Überlastungsgefahr gering ist.

Walking fördert Ausdauer, Kraft, Koordination und Beweglichkeit und unterstützt langfristig die Gewichtsreduktion; der Energieumsatz liegt bei ungefähr 280 kcal pro Stunde. Walking verbessert die Herz-Kreislaufleistung sowie die aerobe Ausdauer. Weitere Vorteile sind: kaum Muskelkater, kurze Regenerationszeit, das Training kann beinahe überall ausgeübt werden.

Nordic Walking
Nordic Walking ist ein Ganzkörper- und Ausdauertraining, bei dem das Gehen durch den Einsatz von zwei speziellen Stöcken im Rhythmus der Schritte unterstützt wird. Die dabei verwendete Bewegungstechnik wird am besten unter fachkundiger Anleitung erlernt wird. Grundlegende Merkmale des Nordic Walking sind eine aufrechte Körperhaltung, lange, raumgreifende Armbewegungen, ein flacher Einsatzwinkel des Stocks und eine an die jeweilige Situation angepasste Schrittlänge.

Ursprünglich als Sommer-Trainingsmethode von Athleten der Sportarten Langlauf, Biathlon und Nordische Kombination entwickelt, wurde Nordic Walking in Finnland bereits seit 1940 praktiziert. An einer Messe in Finnland 1997 stellte Marko Kantaneva, der als Erfinder des Nordic Walkings gilt, die Sportart sowie einen dazu passenden Stock vor. Das Projekt war aus seiner Diplomarbeit und einer Kooperation mit der Firma Exel, welche der weltweit grösste Hersteller von Langlaufstöcken war, entstanden und gewann den Messepreis. Dank der damit verbundenen Aufmerksamkeit in der Presse nahm der Verkauf der Stöcke ab 1998 stark zu. Nordic Walking breitete sich danach von Skandinavien aus in die USA, nach Japan sowie nach Mitteleuropa aus.

Beim Nordic Walking wird fast die gesamte Körpermuskulatur beansprucht. Ausdauer, Kraft, Koordination und Beweglichkeit werden gefördert. Nordic Walking verbessert speziell die Herz-Kreislaufleistung sowie die aerobe Ausdauer. Weitere Vorteile sind: kaum Muskelkater, kurze Regenerationszeit, das Training kann beinahe überall ausgeübt werden.

Die am weitesten verbreitete Technik des Nordic Walking ist die sogenannte ALFA Technik, die sehr einfach zu lernen und wissenschaftlich erprobt ist. Mit dieser Formel werden die wichtigsten Bewegungsmerkmale einer effektiven Nordic-Walking-Technik zusammengefasst.

Die beim Nordic Walking verwendeten Stöcke werden aus leichten Materialien wie CFK (Carbon-faserverstärkter Kunststoff), einer CFK-Glasfaser-Mischung oder Aluminium hergestellt. Ein Gummischutz auf der Spitze des Stocks soll Schläge und Geräusche dämpfen. Der Zweck der Handschlaufen liegt primär in der Kraftübertragung vom Arm auf den Stock. Die individuelle Länge der Nordic-Walking-Stöcke lässt sich nach folgender Formel berechnen: Körpergrösse (in cm) x 0,66. Im Zweifelsfall sollte der Stock eher etwas zu kurz als zu lang sein.

Aquafit

Aqua-Fitness ist ein Fitnesstraining, das im brusttiefen Wasser absolviert wird. Das Training im Wasser ist gelenkschonend, ganzheitlich und sehr effizient. Alle Aqua-Fitness-Trainings nutzen die speziellen Eigenschaften des Wassers. Die Vorteile sind:

  • Durch den Auftrieb des Wassers wiegt der Körper nur noch 10 Prozent des Eigengewichts. Dies entlastet einerseits die Gelenke, was eine optimale Voraussetzung für ein schonendes Ausdauer- und Krafttraining ist. Andererseits wird die Balance erschwert, was das Gleichgewichtstraining optimiert.
  • Die Übungen werden durch den Wasserwiderstand erschwert und somit Kraft und Ausdauer optimal trainiert. Der Widerstand im Wasser ist je nach Geschwindigkeit, Bewegung und Widerstandsfläche vier- bis zwölfmal höher als an Land. Durch den Wasserwiderstand wird ausserdem der Körper massiert und damit die Durchblutung und die Festigkeit des Gewebes verbessert.
  • Der Wasserdruck wirkt sich positiv auf die Atemfunktion, die Blutzirkulation und die Herzleistung aus. Das Herz wird mit mehr Blut versorgt, da sich seine Pumpleistung um etwa ein Fünftel steigert.
  • Die Wärme des Wassers entspannt die Muskulatur und fördert dadurch die Beweglichkeit.

Aqua-Fitness-Kurse finden üblicherweise in öffentlichen Hallenbädern, in Wasserbecken von Fitnesscentern oder in Thermalbädern im etwa 26 bis 35 Grad warmen Wasser statt. Aqua-Fitness-Kurse können mit oder ohne Hilfsmittel durchgeführt werden. Als Hilfsmittel stehen Wasserwesten oder Wassergurte, Poolnudeln (biegsame Stangen aus Schaumstoff), spezielle Hand-Paddel, Pullbuoys (Schwimmbrettchen, das man zwischen die Beine klemmt), Hanteln, Stäbe, spezielle Steps etc. zur Verfügung.

Neben Aqua-Fitness gibt es zahlreiche andere Fitnesstrainings, die im Wasser stattfinden. Die Kursbezeichnungen können je nach Anbieter verschieden sein.